„Rauchsignal“ – Rauchen und Nikotinkonsum im Kontext Gesundheit und Wohnungslosigkeit

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Unter dem Titel „Rauchsignal“ – Rauchen und Nikotinkonsum im Kontext Gesundheit und Wohnungslosigkeit fand am Dienstag, 5. Dezember 2023, das 30. Treffen der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit statt. Im Zentrum der Online-Veranstaltung mit etwa 60 Teilnehmenden standen einerseits Studienergebnisse und andererseits Erfahrungen in der Arbeit mit Klient:innen und Patient:innen zu Nikotinkonsum und Rauchen in spezifischen Kontexten sowie gesundheitlichen Folgen und Rauch-Entwöhnung.

Nach Begrüßungsworten von Romeo Bissuti, Leiter des Männergesundheitszentrums MEN und Teil des Plattformteams, eröffnete Daniela Thurner vom Büro für Frauengesundheit und Gesundheitsziele der Stadt Wien mit ihrem Input. In ihrem Vortrag „Studienergebnisse: Zigarettenkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit“ präsentierte sie die Ergebnisse hinsichtlich Zigarettenkonsum der im ersten Halbjahr 2023 veröffentlichten gleichnamigen Studie. Darin zeigte sie auf, wie hoch die Zahlen des Konsums in Schwangerschaften bleiben und inwiefern hier medizinisches und psychosoziales Fachpersonal eine vermittelnde Schlüsselfunktion für die Gesundheit der Schwangeren und Ungeborenen haben.

Hier finden Sie die Aufzeichnung sowie die vollständigen Foliensätze zum Input.

Die ausführlichen Studienergebnisse können unter diesem Link abgerufen werden.

Anschließend war als internationaler Vortragender Tobias Rüther von der Spezialambulanz für Tabakabhängigkeit des LMU-Klinikums in München zu Gast. Interessante und hilfreiche Fakten rund um Tabakabhängigkeit und Wissen aus seiner Arbeit mit Patient:innen in der Tabakambulanz legte er im Vortrag „Tabakabhängigkeit bei psychiatrischen Patient:innen“ dar. Vergleichswerte zu anderen Ländern sowie eigene Erfahrungswerte und Zugänge rundeten den Input ab.

Die Aufzeichnung des Vortrages mit Präsentation von Tobias Rüther finden Sie hier.

Nach einer Frischluft-Pause gab es die Möglichkeit, an einer angeleiteten Bewegungseinheit von Heike Lindstedt, Kollegin und Mitarbeiterin im Projekt GWFF – Gesundheit für wohnungslose Frauen und Familien, mitzumachen. Die Übungen dienen einerseits zum Ausgleich während der sitzenden Veranstaltung und andererseits als Impuls für die eigene Umsetzung im Alltag.

Alexandra Beroggio vom Rauchfrei Telefon gestaltete den dritten Input zum Thema „Wie das Rauchfrei Telefon am Weg in die Rauchfreiheit begleitet“. Dabei erläuterte sie die Schritte und individuell anpassbaren Angebote des Rauchfrei Telefons und dazugehöriger App für Personen jeden Alters, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Anhand von Fallbeispielen wurde die Arbeit, gute Erfolge und die Vorgehensweise eingängig dargestellt. Auch die Möglichkeit über Gesundheits- und psychosoziale Berufsgruppen ein „Rauchfrei-Ticket“ zu erhalten, erklärte Frau Beroggio für Professionist:innen sowie für an einem Rauchstopp-Interessierte.

Den aufgezeichneten Input und die Folien können Sie hier nachsehen.

Weitere Informationen und Materialien des Rauchfrei Telefon gibt es auf der Website www.rauchfrei.at

Als abschließender Input sprach der Mediziner Ata Eyüp Kaynar vom Männergesundheitszentrum MEN, der auch Rauch-Entwöhnung mit seinen Patient:innen macht, von „Tabak, Nikotin und Co aus medizinischer Sicht“. Der ursprüngliche Beitrag zu „Tabak, Nikotin und Co.“ hinsichtlich alternativen und neueren Tabak- und Nikotinformen musste kurzfristig abgesagt werden und unser lieber Kollege ist eingesprungen. So berichtete Herr Kaynar von verschiedenen rauchassoziierten Erkrankungen wie COPD, Krebserkrankungen sowie der Prävalenz dieser in der Bevölkerung. Ebenfalls die gesundheitlichen Folgen und Risiken durch Nikotinkonsum etwa auf die Lungenfunktion, im Rahmen von Schwangerschaft und Stillzeit, aber auch die Möglichkeit der körperlichen Regeneration nach einem Rauchstopp, erläuterte er verständlich für alle Anwesenden.

Das vielleicht auf den ersten Blick etwas nebensächlich wirkende Thema Rauchen und Nikotinkonsum zeigte sich im Rahmen der Veranstaltung als relevant und im Alltag viel Platz und Lebenszeit einnehmend. Das Plattformtreffen bot somit wieder einmal die Möglichkeit, zu einem sehr wichtigen Thema für den Bereich Wohnungslosigkeit und Gesundheit Input und Informationen zu erhalten sowie im Rahmen der Fragerunden auch spezifische Rückfragen zu stellen und in den Austausch zu gehen.

Das Plattform Team bedankt sich bei allen Beteiligten und Teilnehmer:innen des 30. Plattformtreffens und freut sich auf die nächste gemeinsame Veranstaltung im Jahr 2024.

 

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