„Soziales auf Rezept!?“ – Social Prescribing für Nutzer:innen der Wiener Wohnungslosenhilfe

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Am 7. Mai 2024 fand das Treffen der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit zum 31. Mal statt. Die Veranstaltung in den angenehmen Räumen von Superar im Kulturhaus Brotfabrik war zum Thema „Soziales auf Rezept!?“ – Social Prescribing für Nutzer:innen der Wiener Wohnungslosenhilfe mit rund 80 Teilnehmenden rege besucht.

Einleitend ins Thema präsentierte Daniela Rojatz von Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) ihren Vortrag „Social Prescribing in der Primär- und pädiatrischen Versorgung“. Damit erhielten die Teilnehmenden eine gute thematische Grundlage und Darstellung des Konzepts Social Prescribing, sowie einen Einblick in dessen Umsetzung im Rahmen von bisherigen bis laufenden Finanzierungen und Förderungen der GÖG.

Die Präsentation von Frau Rojatz können Sie hier genauer nachlesen.

Wie das Konzept Social Prescribing in der Praxis umgesetzt und erlebt wird zeigten Lisa Lehner von AmberMed und David Neusteurer von neunerhaus eindrücklich auf. In Ihrem Beitrag „Social Prescribing in der Wohnungslosenhilfe: Praxiserfahrungen und fachliche Erkenntnisse“ berichteten sie von den verschiedenen Projektdurchläufen, Aufteilung und Ermöglichung der extra Stunden für die Tätigkeit als Link-Worker:in eingebettet in bestehende Settings, sowie Erfahrungen und Learnings daraus. Etwa, dass die Umsetzung des Ansatzes in vielerlei Aspekten bereits in der Wohnungslosenhilfe etabliert ist und in diesem Kontext keinen geradlinigen, sondern zyklischen Prozess benötigt ab.

Zur gemeinsamen Präsentation von den Vertreter:innen von AmberMed und neunerhaus gelangen Sie hier.

Eine Ergänzung des Veranstaltungsprogramms bildete die Vorstellung von „Help men TTT“ durch Paul Brugger von Männergesundheitszentrum MEN. Er präsentierte das Projekt Train the Trainer für Männergesundheitsarbeit, welche Bausteine bisher umgesetzt wurden und wie es weitergehen soll. Außerdem bewarb er die praktischen und frei verfügbaren Arbeitsmaterialien und -leitfäden Alltag.

Die Präsentation gibt es hier. Materialien und weitere Infos finden Sie auf den Seiten von MEN und www.help-men.eu.

Zentraler und nächster Programmpunkt bildete der Projektspaziergang mit ausgiebiger Zeit für Vernetzung. An folgenden Einrichtungen und Projekten konnten sich die Teilnehmenden zu den jeweiligen Angeboten und Tätigkeitsbereichen informieren:

Zusätzlich zu den Projekten gab es Raum und Zeit zum gemütlichen bis angeregten Austausch sowohl im Bereich der Wohnungslosenhilfe, als auch darüber hinaus. Sich persönliche vor Ort kennenzulernen, sich wieder treffen und weiter vernetzten bot sowohl einen gerne angenommenen Mehrwert für neuen und aufgefrischten Input als auch Kontakte für die Arbeit.

Der zweite Theorieblock beinhaltete zuerst die Erfahrungen und Perspektive aus dem medizinischen Bereich durch den Allgemeinarzt Martin Cichocki der Primärversorgungseinheit (PVE) Sonnwendviertel. Er eröffnete gemeinsam mit zwei Kollegen das Primärversorgungszentrum, wo interdisziplinär gearbeitet wird und mit Social Prescribing als ein Angebot schon verschiedenste Erfahrungen zum relevanten Mehrwert des Ansatzes, Herausforderungen in der praktischen Umsetzung und Veränderungsbedarf gemacht wurden.

Hier können Sie die Folien zu „Social Prescribing – Gesundheitssprechstunde in der Primärversorgung“ von Martin Cichocki einsehen.

Abschließend zeigte Martin Schenk von der Armutskonferenz seine kritische Auseinandersetzung anhand eines Experiments mit dem Thema Social Prescribing aus Sicht von Nutzer:innen auf. Damit wurden die Hürden für Nutzer:innen, ihre Wünsche und Bedürfnisse nochmals deutlich hervorgehoben, gleichzeitig zur Reflexion angeregt. Gemeinsam begann sogleich in der Fragerunde ein Austausch und Brainstorming nach Alternativen und Möglichkeiten.

Zur begleitenden Präsentation zu „Das soziale Rezept. Ein Experiment. Aus Sicht von Armutsbetroffenen.“ von Martin Schenk gelangen Sie hier.

Die Teilnehmenden gingen gestärkt mit Wissen um den „Social Prescribing“-Ansatz und reich an Inspiration sowie Kontakten für die Umsetzung von damit verbunden Tätigkeiten aus dem Plattformtreffen.

Das Plattform Team bedankt sich bei allen Beteiligten und Teilnehmer:innen des 31. Plattformtreffens fürs Dabeisein und freut sich auf die nächste gemeinsame Veranstaltung im Herbst 2024.

 

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