Fachtagung „Über den Tellerrand schauen“

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Impulse zum Thema Gesundheit und Wohnungslosigkeit
Fachtagung

Am 3.2.2011 veranstaltete die Wiener Plattform Wohnungslosigkeit und Gesundheit im Bundesministerium für Soziales, Arbeit und Konsumentenschutz die Fachtagung „Über den Tellerrand schauen“ – Impulse zu Gesundheit und Wohnungslosigkeit. Mit 163 TeilnehmerInnen aus zahlreichen Einrichtungen, Verbänden und Interessensgruppen aus den Bereichen Gesundheit und Wohnungslosenhilfe war die Veranstaltung bis auf den letzten Platz gefüllt und stieß somit auf großes Interesse.

Nach der Eröffnung und Begrüßung durch das BMASK in Person der Sektionschefin Mag.a Edeltraud Glettler, erfolgte eine Eröffnungsrunde, bei der UnterstützerInnen der Plattform sowie der Fachtagung  – Dr. Timo Fischer, Wiener Gebietskrankenkasse, DSA Sepp Ginner, Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Mag.ª Stephanie Kiessling, MA 57/Frauenabteilung der Stadt Wien, Mag.ª Christa Peinhaupt, Fonds Gesundes Österreich, a.o. Univ.Prof.in Dr. in Beate Wimmer-Puchinger, MA 15/Wiener Programm für Frauengesundheit – ihre Motivation darlegten, dieses Netzwerk zu besuchen und zu fördern.

Anschließend folgten die Fachvorträge des Vormittags:
Dr. Volker Busch-Geertsema von der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und -planung e.V berichtete unter dem Titel „Housing First – ein vielversprechender Ansatz zur Überwindung von Wohnungslosigkeit und seine Konsequenzen für Sozial- und Gesundheitsdienste“ internationale Daten und Erfahrungen zu diesem Ansatz. Abstract und die Präsentationsfolien zum Vortrag finden Sie hier.

Dr.in Eva Dorgeloh vom Hotel + in Köln berichtete anschließend unter dem Titel „Ein Hotel ist (k)ein zuhause – Wohnungslose psychisch kranke Menschen im Hotel + in Köln“ über diese Einrichtung, die sich besonders schwer erreichbaren Zielgruppen in der Wohnungslosenhilfe widmet. Abstract und die Präsentationsfolien zum Vortrag finden Sie hier.

Dr. Gerhard Trabert von der Hochschule Rhein Main Wiesbaden und Vorsitzender von Armut und Gesundheit e.V. stellte in seinem Referat „’Mainzer Modell’ der medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen“ seinen Ansatz vor und verband dies mit einem Blick auf größere gesellschaftliche Zusammenhänge und Entwicklungen. Abstract und die Präsentationsfolien zum Vortrag finden Sie hier.

Dr.in Irene Holzer von der Caritas Marienambulanz Graz, lieferte unter dem Titel „Die ‘Rollende Ambulanz’ des Ambulatorium Caritas Marienambulanz: Erfahrungsbericht zur Medical Streetwork in Graz“ einen lebendigen Einblick in die aufsuchende Gesundheitsarbeit dieser Einrichtung. Abstract und die Präsentationsfolien zum Vortrag finden Sie hier.

Nach der Mittagspause stellten Mag.a Daniela Kern und Mag. Romeo Bissuti vom Institut für Frauen- und Männergesundheit die Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit vor und berichteten dabei auch von Ideen für die Zukunft der Plattform. Die Präsentationsfolien zum Vortrag finden Sie hier.

Das 11% K. Theater setzte die Veranstaltung mit einem interaktiven Forumtheater fort. Mit der Aufführung des Stückes „Der schlimme Finger“ wurde der Blickwinkel der TagungsteilnehmerInnen auf sehr authentische Weise auf die Betroffenheiten und Leidenswege von wohnungslosen Menschen an den Schwellen Wohnungslosenhilfe und Gesundheitssystem gelenkt. Eine kurze Darstellung und Bilder zum Theaterstück finden Sie hier.

Am Nachmittag gab es zwei Workshops, von denen der erste unter dem Chair von DSA Kurt Gutlederer, dem Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im Fonds Soziales Wien stand. Unter dem Titel „Housing First als Zukunftsmodell für Wien?“ gab es gemeinsam mit Dr. Volker Busch-Geertsema einen spannenden Austausch und Überlegungen, in welche Richtungen diesbezüglich zukünftige Entwicklungen gehen könnten und sollten.
Der zweite Workshop stand unter dem Chair von Mag.a Livia Mutsch und Dr. Walter Löffler vom Verein neunerHAUS. Der Titel des WS lautete „Best Practice Modelle, Hürden und Erfolge in der Gesundheitsförderung im Bereich Wohnungslosigkeit“ und bot den TeilnehmerInnen die Gelegenheit mit den Vortragenden Dr.in Eva Dorgeloh, Dr. Gerhard Trabert, Dr.in Irene Holzer, sowie auch Ulla Schmalz vom Hotel + in Köln vertiefende Themen zu den Einrichtungen und Ansätzen vom Vormittag zu erörtern. Die Präsentationsfolien zu den Workshops finden Sie hier.

Ein Round Table mit den Chairs schloss die Veranstaltung. Das Feedback zeigte eine sehr große Zufriedenheit der TeilnehmerInnen mit der Fachtagung und unterstrich einmal mehr die Bedeutung der Vernetzung diese Fachbereiche.

Die Plattform bedankt sich sehr herzlich für die Kooperation und Unterstützung der Tagung bei der BAWO, dem Programm für Frauengesundheit der Stadt Wien, dem BMASK, dem BMGFJ, dem FGÖ, der MA 57 sowie der WGKK und vor allem bei den vielen TeilnehmerInnen, die mit ihrer angeregten Teilnahme die Tagung so erfolgreich gemacht haben!


Vorträge der Fachtagung

Hotel+ / Ein Hotel ist (k)ein zuhause. Wohnungslose psychisch kranke Menschen im Hotel+ in Köln. Vortrag von Dr.in Eva Dorgeloh (Fachärztin für Psychiatrie, Leiterin des „Hotel Plus“, einem Angebot für psychisch kranke wohnungslose Menschen in Köln)

Mainzer Modell: Ein Beispiel für eine patientenorientierte, ganzheitliche und kostensparende Medizin. Vortrag von Prof.Dr. Gerhard Trabert (Arzt und Dipl. Sozialpädagoge, 1. Vorsitzender Armut und Gesundheit in Deutschland e.V., Initiator von Gesundheitsförderungsaktivitäten für wohnungslose und sozial benachteiligte Menschen in Mainz)

Die Rollende Ambulanz des Ambulatorium Caritas Marienambulanz – Medical Streetwork in Graz. Vortrag von Dr.in Irene Holzer (Ärztin, ärztliche Leitung der Marienambulanz in Graz mit niederschwelliger medizinischer Erst- und Grundversorgung)

Schlimmer Finger – das 11% K Theater – Stück

Resümee zur Entwicklung der Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit

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