„Vermehrt verwehrt?“ – Reproduktive Gesundheit und Rechte von Frauen im Kontext Armut und Wohnungslosigkeit

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Das 28. Treffen der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit fand am Donnerstag, 10. November 2022 virtuell via Zoom statt. Unter dem Titel „Vermehrt verwehrt?“ – Reproduktive Gesundheit und Rechte von Frauen im Kontext Armut und Wohnungslosigkeit“ traf das zweite Treffen in diesem Jahr auf reges Interesse.

Den Eröffnungsvortrag hielt Prim.a Univ.Prof.in DDr.in MMag.a Barbara Maier, Präsidentin der österreichischen Gesellschaft für Familienplanung und Abteilungsvorständin der Gynäkologischen-geburtshilflichen Abteilung in der Klinik Ottakring, zum Thema „Frauen in Armut – ihre sexuellen und reproduktiven Rechte. Wie können sie diese leben?“. Nach einem theoretischen Umriss der Thematik sprach sie die Bedürfnisse und Lücken hinsichtlich reproduktiver Gesundheit und Rechten von Frauen an. Abschließend verdichtete sie die Möglichkeiten und notwendigen Maßnahmen, welche diese Lücken im System etwas weiter schließen könn(t)en.

Ausführlichere Informationen finden Sie in der Aufzeichnung des Vortrags.

Anschließend stellte Mag.a Kristina Hametner, Leiterin des Büros für Frauengesundheit und Gesundheitsziele der Stadt Wien, das Pilotprojekt „Die rote Box“ vor. Das Wiener Pilotprojekt gegen Periodenarmut wurde im Jahr 2020 im 20. Wiener Gemeindebezirk umgesetzt. Dabei wurden Hygieneprodukte wie Binden- und Tampon-Packungen für alle Menschen mit Bedarf an viel frequentierten Standorten zur feien Entnahme verfügbar gemacht. Besonders während der Projektlaufzeit wurde nochmals deutlich, welch hohen Bedarf es dafür auch weiterhin gibt.

Weitere Informationen finden Sie in der Aufzeichnung des Beitrags.

Nach einer kurzen Bildschirmpause schilderte Mag.a Sandra Stuiber-Poirson die Entstehung der dock Gesundheits- und Sozialpraxis von neunerhaus und der Vinzenz Gruppe am Standort CAPE 10. Weiterführend berichtete die dock-Teamleitung, Mag.a Eva Felnhofer, BA, von den Angeboten speziell für Frauen bei dock. Darunter fällt die fachärztliche Versorgung unterschiedlicher Fachrichtungen insbesondere für nicht-versicherte Menschen. Spezifisch für Frauen gibt es beispielsweise eine gynäkologische Ordination bestehend aus einem weiblichen interdisziplinären Team. Des Weiteren stellte Frau Felnhofer die Grenzen und die Idealvorstellung eines solchen Angebots für Frauen dar.

Den Beitrag können Sie hier nachschauen.

Als abschließender Beitrag stellte Elma Čandić, BSc von AmberMed unter dem Titel „Schwanger, unversichert, was jetzt? – Familienplanung bei fehlendem Krankenversicherungsschutz“ das themenspezifische Angebot von AmberMed vor. Anhand von anschaulichen Praxisbeispielen schilderte sie die Situationen in die unversicherte Frauen mit Schwangerschaften und Geburten kommen können, welche Möglichkeiten es wann gibt und welche Rahmenbedingungen eine Sozialgeburt erfordert.

In der Aufzeichnung finden Sie den ganzen Vortrag.

Abermals konnte sich die Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit auch im virtuellen Raum als wertvolle Drehscheibe für Vernetzung und Austausch beweisen. Fragen, Angebote und Möglichkeiten, speziell im Raum Wien, wurden ausgetauscht und diskutiert. Die große Anzahl der rund 80 Teilnehmenden, die bis zum Schluss dabei blieben, zeigten das rege Interesse und die hohe Relevanz der Thematik für jene, die im Gesundheits- und Sozialbereich mit Frauen arbeiten.

Das Plattformteam bedankt sich bei allen Beteiligten und Teilnehmenden des 28. Plattformtreffens und freut sich auf ein Wiedersehen im neuen Jahr!


 

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