Männer 4.0

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Das 22. Treffen der Wiener Plattform Gesundheit und Wohnungslosigkeit fand am 4.Juni 2019 unter dem Titel Männer 4.0 statt. Dabei standen ausgewählte Themen der männerspezifischen Arbeit im Zentrum.

Nach der Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung durch Oliver Löhlein für die GastgeberInnen des Arbeiter Samariter Bundes, erfolgte ein aktivierender Impuls zu den Zielen und Themen männerspezifischer Arbeit unter gleichstellungsorientierten Gesichtspunkten. Dabei konnten sich die TeilnehmerInnen spielerisch mit Zuschreibungen an Männern einerseits und eigenen positiven Bildern von konkreten Männern andererseits auseinandersetzen.

Der erste inhaltliche Vortrag erfolgte durch Reinhard Winter vom Sozialwissenschaftlichen Institut in Tübingen. Unter dem Titel „Männerspezifische Zugänge zu Gesundheitskompetenz!?“ wurde das Thema Gesundheit ins Spannungsfeld von Männlichkeitsanforderungen gestellt. Darüber hinaus berichtete er vom Erasmus Projekt Help Men, bei welchem Ansätze, Maßnahmen und Tools zur Vermittlung von Gesundheitskompetenz an sozial benachteiligte männliche Zielgruppen entwickelt wurden. Die PowerPoint zu dem Vortrag finden Sie hier.

Im zweiten Vortrag stellte Elli Scambor vom Verein für Männer- und Geschlechterthemen in Graz Forschungsergebnisse zur Frage „Was unterstützt Männer beim Aufdeckungsprozess von sexuellem Missbrauch“ vor. Dabei wurde einerseits deutlich, wie sehr Mechanismen hegemonialer Männlichkeit solche Aufdeckungsprozesse erschweren und behindern und wie wichtig andererseits gute geschlechtssensible Infomaterialien und vertrauensvolle Beziehungen in diesem Zusammenhang sind. Die Folien zum Vortrag finden Sie hier.

Nach der Pause, die wie immer rege für den Austausch und Vernetzung genutzt wurde, stellte Gerd Sandrieser aus der Krankenpflegeschule des Otto-Wagner-Spitals das Projekt „Stadtteil ohne Partnergewalt“ vor. Er fokussierte hier insbesondere die Rolle der Männer und berichtete über die Erfahrungen die er hier mit der Einbindung von Männern für den Aufbau nachbarschaftlicher Aktionsgruppen gemacht hat. In diesem Rahmen wurden auch Männertische im neunerhaus Café durchgeführt. Die Folien zum Vortrag finden sie hier.

Den vierten Vortrag gestaltete Ursula Bauer von der Magistratsdirektion der Stadt Wien gemeinsam mit Philipp Leeb vom Verein Poika. „#was geht?! Männerbilder einmal anders“ stellte eine Kampagne der Stadt Wien dar, die positive, gleichstellungsorientierte und antisexistische Männerbilder bewirbt. Dazu wurden auch Postkarten und Poster produziert und die Hintergründe präsentiert, wie Ansatzpunkte geschaffen werden können, emanzipatorische Entwürfe von Männlichkeit öffentlich zu bewerben. Näheres zur Kampagne gibt es hier.

Mit etwa 70 BesucherInnen war das Treffen sehr gut besucht und auch die Feedbacks gaben ein sehr positives Bild der Veranstaltung wieder. Das Plattform Team bedankt sich bei allen TeilnehmerInnen und freut sich auf die nächste Veranstaltung.


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