Hotel+

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Ein Hotel ist (k)ein zuhause –

Wohnungslose psychisch kranke Menschen im Hotel+ in Köln

Dr.in Eva Dorgeloh

Was tun, wenn einer kein Dach mehr über dem Kopf hat, psychisch krank ist, dazu womöglich auch noch Drogen nimmt, sich auffällig, störend oder gar aggressiv verhält – und alles, was mit Psychiatrie und Behandlung zu tun hat, weit von sich weist ?

Da die Unterbringung und die Betreuung dieses Personenkreises in qualitativ angemessener Art und Weise dringend notwendig erschien, entwickelten die beteiligten Ämter (Sozialamt, Gesundheitsamt, Amt für Wohnungswesen) der Stadt Köln Anfang 1997 das Konzept der „betreuten Hotelunterbringung“. Ziel des Projektes sollte in erster Linie sein, den Kreislauf des Rotierens zwischen Klinik und Notunterbringung zu durchbrechen.

So wurden mehrere Hotels als kleinere, überschaubare Wohneinheiten geschaffen, die den Hotelcharakter beibehalten, gleichzeitig jedoch auch ein Begleitungsangebot für die Bewohner bieten – das heisst ein Hotel mit Standardversorgung und einem kleinen „Plus“ – psychiatrisch versierte MitarbeiterInnen tagsüber von montags bis freitags.

Es geht in erster Linie darum, den Hotelgästen die von ihnen gewünschten Rückzugsmöglichkeiten zu gewährleisten, andererseits behutsam Krisenintervention zu leisten und mit viel Geduld und Optimismus die Bereitschaft zur Annahme von fachkompetenten Hilfen zu wecken.